TANGERINE DREAM – Josephine the Mouse Singer (CDEP)

tdTANGERINE DREAM waren endlich wieder mal on Tour und dieses Mal auch in einigen auserwählten bundesdeutschen Städten, meine Wenigkeit hat die Synth Dinos dann einfach mal in Köln besucht. Natürlich sind TANGERINE DREAM nicht mehr die Band der alten „Berliner Schule“ von vor 30 Jahren – man sagt ja ihre kreativste und beste Zeit war von 1973 bis 1977 in der Besetzung mit Frank Baumann und Christoph Franke, Edgar Froese – in heutigen Zeiten klingt das nun alles Bombastischer und Voluminöser, zudem haben die Musiker Besetzungen über die Jahre natürlich auch hier und da einmal gewechselt.

Das eigentliche Highlight zur Tour aber war für mich – außer dem hervorragenden 3 Stunden Konzert mit dem inzwischen schon 70jährigen immer noch enthusiastischen und grandiosen Edgar Froese – die Veröffentlichung der EP „Josephine the Mouse Singer“ speziell zu den Konzerten und der Tour, als Erinnerung für alle TANGERINE DREAM-Fans an der Teilnahme der „Phaedra Farewell“ Welttournee. Die EP beinhaltet 5 brandneue Stücke, die mit eine Gesamtlaufzeit von 33 Minuten ganz ordentlich ausgefallen ist und auf einer Novelle von Kafka basiert. Der Track 1 mit dem Titel „The Four White Wooden Horses“ startet sofort mit den typischen und sofort erkennbaren TANGERINE DREAM Klängen, die leicht rhythmisch daher kommen und mit einer LISA GERRARD ähnlichen Stimme unterfüttert wurden, ein tolles Stück. Bei „The Bleeding Angel“ dann erklingen unheimlich fantasievolle Melodiebögen, die mit einem atemberaubend, hymnischen Sound umgesetzt wurden, eigentlich fast ein Scoretrack. In „Center of Now“ wird auch wieder klar, warum TANGERINE DREAM über viele Jahre so erfolgreich waren, der Track bezaubert durch emotional, ätherische Sounds und atmosphärische Choreinlagen. Beim Titeltrack „Josephine the Mouse Singer“ beginnt zu leicht rhythmischen Beats wieder diese fantastische LISA GERRARD ähnliche Stimme, die leicht mystische Aura des Songs erklimmt dadurch eine Art geheimnisvoll, emotionale Hochebene. Beim letzten Song “ Arcangelo Corellis La Folia“ betören uns fast klassisch anmutende Melodien, die symphonisch orchestral vorgetragen werden, ein absolut würdiger Abschluss dieser Konzert-EP. Man hört also, Edgar Froese, der Mastermind von TANGERINE DREAM hat es einfach auch im hohen Alter immer noch drauf, diesen ewig „jungen Synht Dino“ am Leben zu erhalten. Kaufen sage ich.

(S.Ericksen)

Format: CDEP
 

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