Tribut Sampler „Listen“ – Music inspired by Ecki Stiegs Grenzwellen (CD)

Wie sicherlich viele Elektro Heads wissen, gibt es die Grenzwellen im Radio seit April 2014 wieder, diese Kultsendung mit Moderator Ecki Stieg gab es schon von 1987 bis 1997 und hat damals ganze Dark Wave Generationen geprägt und viele neue Gruppen der sogenannten „Goth Szene“ und darüber hinaus, erst überhaupt bekannt gemacht. Daher haben sich einige Fans der Grenzwellen, die gleichzeitig Musiker sind,  zu einer Art „Tribut Sampler“ zusammengefunden und haben 13 famose zeitlose Stücke veröffentlicht die ich hier kurz vorstellen möchte!

Den Anfang machen AMPYRE mit dem Track „Zeit-Strom-Musik“ – ein synthpopmäßiges Instrumentalstück mit Vocoderstimme vom Ein-Mann-Projekt des Lars Lipinski, der seit einigen Jahren elektronische Musik jenseits der Öffentlichkeit komponiert und auch schon z. b. auf der „Tonfall Compilation“ veröffentlicht wurde. Der nächste Titel ist dann von UNIQUE und heißt „Faith“ und geht stark in Richtung  DE VISION und MESH – besticht durch den tollen Wechselgesang der weiblichen – Christine Westphal – und männlichen – Lars Christian Kühn – Protagonisten. Hinzu gesellen sich Jan Peter Voigt und Sven Tiburg an den Synthies und es wurde sogar schon die CD „Unique“ veröffentlicht. Die Gruppe  NEM CON – präsentiert uns mit dem Song „Oktober“ ein Stück, das mit Sprachgesang zu monumentalen Synthieklängen aufwartet. Tilo Kley – der Mastermind verbindet Kunst mit Musik, soll heißen er performt Bildende Kunst, Performances sowie Kommunikation, Medienprojekte in seine Musik thematisch mit ein. Der nächste Künstler heißt EdDESIGN – ein Projekt von Edward Gröber mit dem Track „Edwas Anderes“ das in die Richtung Dub Techno geht und am Ende mit Ecki Stieg Sprachsamples versehen ist.

Der Sound und die Klänge von DTA, dem nächsten Act,  beginnen mit fetten Stromgitarren und knalligen Beats sowie Sprachsamples, Michael Enning wollte eigentlich ursprünglich Industrial produzieren, der Song „Thrillseekers“ geht dann aber doch mehr in die rockende Electrorichtung. Und technoid, rhythmische Elektroklänge auch beim Projekt MULTIPHRENIA von Ralf Friedrichsen und Jan Gerhardt, die mit dem Titel „Trivial Dreams“ zudem auch ihre morbide und psychedelische Seite präsentieren. Die Band THE DIE IS CAST zeigt uns mit ihrem Stück „11 Jahre“  wie schleppend, schwere Beats mit verfremdeten Vocals klingen können, der Text ist von Jochen Zurborg und Stefan Preuss, für die musikalischen Klänge zeigt sich Martin Kuehling verantwortlich. Das musikalisch ruhige, aber leicht rhythmische Kleinod von PERCEPTRON mit dem Titel “ The Journey to Magrathea“  – das eventuell auch etwas an KLAUS SCHULZE erinnern sollte, wurde von Fabian Wenzel äußerst atmosphärisch und experimentell umgesetzt. Nicht die Tragödie „Goethes Faust“,  sondern HERR FAUST  mit dem provozierenden und sicherlich polarisierenden Titel „Die Sexwelle“ der in  TANGERINE DREAM mäßig hypnotisierenden Electro Sounds daher kommt, eigentlich ist der  Axel Faust aber mehr im Gitarrenbereich der Psychedelica und Roots Dub beheimatet und unterwegs. Formschöner düsterer und melancholischer Elektropop von SPIRITUAL CRAMP in der Tradition von Gruppen wie SEABOUND oder CAMOUFLAGE eingespielt,  die Formation besteht aus Stefan Klanke und Holger Schmiedl an den Synthies, Drums sowie Ivonne Schomaecker und Sascha Patzsch mit den wechselnden Vocals, die beiden bisherigen Veröffentlichungen heißen „Search“ und „Colours“.

Majestätisch opulenten Wavepop mit deutschen Texten produzieren INSCAPE und ihr Song heißt dann auch „Nachtmeer“ – hier wirken Klaus Schkalee mit dem Gesang, Frithjof Dau am Synthie sowie Michael Pfirrmann der für das Sampling zuständig ist, erinnert ein bisschen an MELOTRON. Mit der Band – V – präsentiert sich uns wiederum ein romantisch atmosphärischer und sehr gefälliger Dark Wave Act, der Song heißt „Januar“  und die Truppe besteht aus Ralph Doege Gesang, Synthie und Dirk Butterling an den Electro Instrumenten und „the other voice“ ist von Mandy Resmer. Und last but not least erklingen die LAIT SOLAIRE 21 mit dem deutschen Track „Wicht“ – wiederum ein ruhiges dunkles Waveprojekt mit Neofolkeinflüssen und von Hagen Lorenz komplett komponiert und selbst mit Guitar, Vocals, Keyboards, Percussion, Programming eingespielt. Wer also eher mal andere und dunklere Songperlen jenseits des Mainstream entdecken möchte, liegt mit diesem Grenzwellen Tribut Sampler genau richtig!

(S.Ericksen)

Format: CD
Vertrieb: EIGENVERTRIEB
 

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