„On The Wire“ ist das vierte Album von ROMA AMOR und ihr erstes mit komplett englischem Gesang. Das italienische Duo offenbart dabei einen herrlichen Akzent, der zum Teil waffenscheinpflichtig ist und in einigen Momenten an ganz alte KIRLIAN CAMERA erinnert. Musikalisch eigentlich mehr im Dark Folk Cabaret-Genre zu Hause, bricht „On The Wire“ manchmal jedoch mit stolpernder Beatbox, wavigen Bass und Schrammel-Gitarren angenehm aus dem morbide Schunkel-Schema aus. Insbesondere der schnoddrige Gesang von Frontdame Euski und die schiefen Schifferklavier-Einlagen sind das ganz besondere Pfund von ROMA AMOR, welches sie aus der Masse herausragen lässt. Ein weiterer Pluspunkt sind ihre schrägen Cover-Versionen und wo man sich in der Vergangenheit schon an Marc Almond, Jacques Brel und David Sylvian versuchte, sind diesmal David Bowie und Kim Wilde dran. „I’m Deranged“ und „Cambodia“ sind dann schon recht eigenwillige Interpretationen, die aber absolut ihre Berechtigung haben und ungemein erfrischend auf mich wirken. Eine rundherum charmante Angelegenheit also und absolute Empfehlung von mir! 5 Songs von „On The Wire“ erschienen übrigens vor zwei Jahren schon als 10“ auf SPQR unter dem Titel „17.3“, welche nun für „On The Wire“ neu gemastert + remixt und um weitere 6 Songs ergänzt wurden. Sehr schön übrigens auch das sepiafarbene Artwork des Digipacks, welches eine Alpenüberquerung mit dem Moped an Hand von alten Fotos zeigt. Die CD ist auf 500 Exemplare limitiert und ein mögliche Alternative für Fans von CAMERATA MEDIOLANENSE, ARGINE, AIN SOPH und SPIRITUAL FRONT. (Marco Fiebag)
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