STRATOSPHERE (with DIRK SERRIES) – In A Place Of Mutual Understanding (CD)

Stratosphere aus Belgien mit seiner zweiten Veröffentlichung nach dem Wiederaufnahmedebüt „Dreamscape“ von 2012. Und während „Dreamscape“ so etwas wie einen Flug durch eine sonnendurchflutete Stratosphäre versinnbildlichen konnte, so ist er auf seiner zweiten auf der Schattenseite gelandet: von der Soundästhetik und harmonisch; zudem liegen die vier Stücke auch in ihrer Art und Anlage näher beieinander als die des Debüts, strahlen dabei eine tiefe Melancholie aus, ohne an irgendeiner Stelle ins Düstere oder Trübsinnige zu verfallen, die Gitarren manchmal wie Celli oder (besonders auf der #2, „Dawn Will Reveal Itself“ ) wie Waldhörner klingend, was „In A Place Of Mutual Understanding“ einen erstaunlich orchestrierten Ausdruck verleiht, zumal Distortion allein im Auslauf der #4, „Confront The Reflection, Then Shatter The Mirror!“, vorkommt und ansonsten eine weitgespannte, leicht verhallte Schichtung von offenen, unverzerrten Gitarrenakkorden das Bild beherrscht. Je tiefer man in das Hören eintaucht, ein desto erstaunlicheres Detailreichtum wird zudem hinter den, besser in den Stücken erkennbar; gestaffelt in einer Art, die die Hauptstränge klar für sich stehen lässt und die Myriaden an ergänzenden Motiven im Hintergrund arbeiten lässt; z.B. um einen „ewigen“ Auslauf wie bei „Dawn Will Reveal Itself“ harmonisch zu erweitern… Ein weiterer Punkt ist die (tatsächliche wie gefühlte) Laufzeit der Stücke, „In A Place Of Mutual Understanding“ mit seinen vier Stücken (gegenüber sieben Stücken auf „Dreamscape“) kann und will den Aufbau der Stücke nun ganz anders gestalten, sich quasi (gefühlt) alle Zeit der Welt nehmen, die das einzelne Stück braucht, zum Aufbau, zum Auslauf; „In A Place Of Mutual Understanding“ wirkt dadurch wie völlig in sich ruhend, die einzelnen Stücke fast wie vier Aspekte eines großen Ganzen. Diese (scheinbar) geringe Variabilität unterstützt die Atmosphäre einer (freundlich gesinnten) Schattenwelt massiv, vielleicht ist es auch so etwas wie die Stimmung, wenn noch etwas Licht da ist, es aber allen bewusst ist, dass es gleich ganz dunkel wird.

Perfekte Platte von Stratosphere, der hier mit Dirk Serries zusammengearbeitet hat, plus Martina Verhoeven (auf „Confront The Reflection, Then Shatter The Mirror!“, am Gesang ohne Worte bzw. Text).


(N)

Format: CD
Vertrieb: PROJEKT
Mailorder: Going Underground
 

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