MARIA ZABELKA & ZAHRA MANI & LYDIA LUNCH – Medusa’s Bed (CD)

Für das Projekt „Medusa’s Bed“ haben sich drei starke Frauen zu einer wahrlich multikulturellen Einheit zusammen geschlossen. Da wäre zum einen die österreichische Violinistin Mia Zabelka, die pakistanische Laptop-Elektronikerin Zahra Mani und das ehemalige Pionier-Riot Girl Lydia Lunch aus New York. Diese geballte Feministen-Power hat es natürlich in sich und ohne große Umschweife macht das Projekt gleich beim ersten Track ihrer CD klar, was einem hier erwartet: Verfremdete Streicher verschmelzen mit düster-brodelnden Soundscape aus Fieldrecordings, welche auf die dunkel-verlebte Stimme von Lydia Lunch treffen. Jener sind solche Experimental-Projekte seit jeher nicht fremd und parallel gibt es ja gerade eine ähnlich gelagerte Veröffentlichung ihrer inzwischen schon zweiten Kollaboration mit Philippe Petit namens „Taste Our Voodoo“. Auch bandtechnisch gesehen ist sie gerade mit BIG SEXY NOISE sehr aktiv und der dort gebotene dreckige Blues Rock-Sound erinnert dabei angenehm an gute alte THE BIRTHDAY PARTY-Zeiten. Auf „Medusa’s Bed“ beschränkt sich ihr vokaler Vortag allerdings auf das gesprochene Wort, das aber auf Grund ihrer dominanten rauchigen Stimme nichts an Intensität vermissen lässt. Im Verbund mit den industriallastigen Ambient-Klängen erscheinen die 10 Tracks des Albums wie aus der Zeit gefallen und auf Grund der alptraumhaften Atmosphäre eher schwer zugänglich. Für „Medusa’s Bed“ benötigt es daher schon etwas Grundverständnis für die Materie und eventuell Geduld, bis sich die gesamte Wirkung des Albums erschließt. Dieses genießt man übrigens am besten in Endlosschleife, da der Fluss der CD scheinbar keinen richtigen Anfang bzw. Ende hat und der bedrohlich wabernde Sog aus verstörenden Klängen und Stimmen sonst kaum in seiner ganzen Intensität greifbar ist. (Marco Fiebag)

Format: CD
Vertrieb: Monotype Records / Cargo Records
 

Stichworte:
, , , , , , , ,