Seit über 30 Jahren produziert Brian Williams unter dem Alias LUSTMORD schon Musik und ist über Genregrenzen hinaus eine Referenz für Ambient geworden und unbestritten ein Meister seines Fachs. Mit „The Word As Power“ legt er seinen ersten Longplayer auf dem britischen Label Blackest ever Black vor und das Release glänzt aus verschiedenen Perspektiven.
Da ist zum einen die sonische Erfahrung, die Williams den Hörern eröffnet. Knapp sechs Jahre hat er an dem vorliegenden Album gearbeitet, Schicht über Schicht gelegt und das Ganze dann doch wieder auf das Wesentliche reduziert. Eins vorweg: wie schon der Titel des Album verspricht ist dieses Mal die menschliche Stimme im Vordergrund, auch wenn es weniger das gesprochene Wort ist als vielmehr der Klang einer Stimme und das, was dieser in Menschen bewirken kann. Um das zu erreichen, arbeitet der Künstler auf dem vorliegenden Album nicht nur mit einem Sänger zusammen, sondern konnte, wohl auch dank seines großen Renommés, so bekannte Stimmen wie die von Aina Skinnes Olsen, Jarboe (Ex-Swans), Maynard James Keenan (Tool) und Soriah für das Album gewinnen. Doch das Sonische ist nicht das Einzige, was LUSTMORD mit „The Word As Power“ anbietet. Das Cover wurde von Simon Fowler gestaltet und lädt zum Studieren ein. Es sind viele filigrane Andeutungen, die der Künstler hier eigearbeitet hat und die konform mit dem Titel gehen. Es wird hier deutlich, dass die sechs Jahre Produktionszeit nicht nur einfach ins Land gegangen sind, sondern auch genutzt wurden, um einen echten Meilenstein vorzulegen.
„The Word As Power“ ist ein außergewöhnliches Album von LUSTMORD, was nicht allein dem Umstand geschuldet ist, dass Williams stark auf Gesang und Stimmen setzt. Die begleitende Instrumentierung ist geschickt eingesetzt, ergänzt Gesang oder stimmlichen Klang perfekt, um Atmosphäre zu erzeugen, ohne sich aber in den Vordergrund zu drängen. Ein klasse Album, welches Zeit erfordert – das erobert und verstanden werden will.
(S.Kummer)
Format: CD/2LP |
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