Räudig und erhaben. Eine seltene Kombination. Gitarrengrind über drei Seiten. Und darin die Schreie der Verlorenen. Der, die ohne Mikrofon gegen die akustischen Wände brüllen und deshalb alle Wörter weglassen müssen. Deren Botschaft so nur das nackte Gefühl sein kann. Noise und Ton gleichauf; in einer Verbindung, die alle Grenzen aufhebt. Siebdruck auf dem Umschlag, nicht Cover. Frakturschrift, vierte Seite Vinyl etched, Label auf den Platten so ähnlich, dass sie fast gleich sind. Start eine eingefrorene Gitarrenschicht. Bis es losbricht und nach einer ersten Seite wieder in diese eingefrorene Gitarrenschicht mündet. Und genauso auf der anderen Seite wieder beginnt. Mit so etwas wie einer Melodie tief unter der Schicht aus Grind. Mit einem Stück, das tatsächlich auch wieder in einem Ende ausläuft, das wie die eingefrorene Schicht von zuvor anmutet, auch wenn diese eine stärkere Bewegung zu besitzen scheint. Und wieder ist das Ende der Auftakt. Und am Ende nur noch Schreien. Eine Hölle in allen Lautstärken; in der einen, lauten, ganz besonders. Eine Hölle als Spiegelung einer unvorstellbaren Ebenenwelt aus tatsächlich Gewollten, trotzdem Passierten und bei der Spiel-/Hörerfahrung allein Eingebildeten. Genauso gut Kopfhörermusik wie eine der direkten physischen Konfrontation. Deren Botschaft so nur das nackte Gefühl sein kann. Und nur das zählt. Räudig und erhaben, nackt und einnehmend; dunkel, strahlend, Rausch.
(N)
Format: LP |
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