INTER ARMA aus Virginia/ USA beglücken uns mit saftigem Sludge/Doom/Black Metal, welcher über knapp 70 Minuten eine angenehme Vielfalt offenbart, die für Fans dieser Sparten eine willkommene Alternative zu den Größen wie NEUROSIS, KYLESA, DOWN u.a. darstellt. Die Amerikaner verstehen innerhalb ihrer langen Songs permanent die Richtung zu wechseln – treffen wohltuende ambiente Abschnitte urplötzlich auf Black Metal (like WOLVES IN THE THRONE ROOM), lässt man pastoralen Folk minutenlang klangmalen, nur um in wütende verzerrte Metal/Sludge-Passagen umzuschlagen. Besonders gelingt dies im zweiten Song „The Long Road Home“, in dem fast 16 HORSEPOWER/ CRIPPLED BLACK PHOENIX-artige epische Progrock-Klangfarben den Hörer umschmeicheln, nur um nach vielen Minuten daraus noch einen extremen Black Metal-Krach zu fabrizieren. Das verlangt in jedem Fall eine gewisse Offenheit beim Hörer, da doch genreübergreifend die Stimmungen/ Klänge variiert werden. Die vorrangig sludgig, doomigen Sounds sind in ihrer Art der Präsentation nicht neu, ist doch dieses Genre zuletzt stark frequentiert worden. Jedoch will ich INTER ARMA nicht das nötige Bemühen um Originalität absprechen, wird doch teilweise sogar die industrial-endzeitliche Stimmung der Norweger von RED HARVEST erreicht, vorrangig durch verzerrten Gesang und noisig schleifende Sounds. Diese düstere Stimmung zieht sich durch die 70 Minuten wie schwarze Lava und wird nur durch o.g. Folkstück bzw. im feinen zerbrechlich geisterhaften Instrumental „Love Absolute“ aufgebrochen. Die leisen, aber sehr fein arrangierten Momente lassen für die Zukunft hoffen, zeigen sie doch eine atmosphärische Nuance auf, die Optionen im Sound der Amerikaner sein könnten. In der Vergangenheit hat die Band bereits mit Hochkarätern wie NEUROSIS oder sogar DARKTHRONE die Bretter der Welt geteilt hat. Für Freunde düsterer, sludgiger Doomsounds eine gute Alternative, aber in jedem Fall ausbaufähig.
(R.Bärs)
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