Terminal Sound System aus Australien, das Projekt um Skye Klein, setzt mit „A Sun Spinning Backwards“ den Weg konsequent fort, der z.B. mit „Heavy Weather“ in 2011 das erste Mal auf Denovali materialisierte, in der Tat aber schon eine ganze Reihe von Veröffentlichungen bis in das letzte Jahrtausend hinein zurückreicht. Im direkten Vergleich zu eben diesem Vorgänger nutzt Skye Klein für das wiederum rein instrumentale „A Sun Spinning Backwards“ in der Umsetzung die gleichen Ingredienzien: dunkle Keyboard(flächen), fokussiertes Drumming, plus Atmosphäre, Atmosphäre, Atmosphäre. Dieses Mal jedoch schein eine Stimmung des Verhaltenen, des Abwartens, einer Ruhe vor dem Sturm über allem zu hängen; ganz im Gegensatz zu dem fast ausschließlich nach vorn preschenden „Heavy Weather“. Terminal Sound System hat das bisher gnadenlos nach vorn preschende Drumming zurückgenommen, betont öfter die (im positiven Sinne) statischeren Momente und erzeugt so eine gleichzeitig luftigere wie melancholischere Ästhetik. War seine Musik bisher fast durchgängig eine Art wirbelnde Wand, die um den Hörer tanzte, so schnell und schwer zu greifen wie ein Derwisch, der schon aufgrund der Geschwindigkeit seiner Bewegungen mit den Augen kaum mehr zu fassen ist, rückt diese nun ab und spannt sich als leuchtendes Band über den Horizont. Dunkel leuchtend, versteht sich; als ebenso dunkle Verheißung; für die kommenden Ausbrüche. Das alles steht Terminal Sound System ausgesprochen gut. Punkt. Und wer jetzt aufgrund der Beschreibung (völlig unnötigerweise) Befürchtungen bekommt, das Projekt könnte möglicherweise einen Teil seiner inneren Kraft verloren haben, die die bisherige Schubkraft ausgemacht hat, dem sei versichert: wir reden hier nicht von irgendeiner Kraftlosigkeit, wir reden von einer Atmosphäre. Und die vibriert. Vor Kraft. Auch wenn sie diese nun nicht einfach „so“ zu jeder Zeit herauslässt.
(N)
Format: CD |
Stichworte: |