MAEROR TRI und das etwas später angelaufene Label namens Drone Records von Stefan Knappe waren damals Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre Vorreiter des noch nicht erfundenen Genres Drone und lange Zeit allein auf weiter Flur. Erst nach der Trennung bzw. dem Split der Band in die Projekte TROUM und TAUSENDSCHOEN entdeckten die Hipster diesen atmosphärischen Sound, der scheinbar noch einfacher als Punk zu machen ist und eine unsägliche Schwemme von Bands, Projekten und Veröffentlichungen folgen lies. Selbst unser Magazin blieb davon leider nicht verschont und eigentlich müsste dieses längst DRONE statt BLACK heißen. Im Zuge dieser „In-Welle“ waren natürlich viele der alten wie limitierten MAEROR TRI-Werke vergriffen und seit Jahren rollt ungebrochen die Wiederveröffentlichungs-Maschinerie, welche auch schon auf das Nachfolgeprojekt TROUM übergegriffen hat. Jetzt hat sich das Berliner Raubbau-Label der „Mort Aux Vaches“-CD angenommen, welche 1997 bei Staalplaat in der gleichnamigen Reihe und mit einem absolut grässlichen Papp-Coverartwork erschienen ist bzw. auf 600 Stück limitiert war. Dieses 1995 im niederländischen VPRO-Studio für die Amsterdamer Radio-Sendung „De Avonden“ eingespielte dreiteilige Album stellte auch mit die letzte Studio-Arbeit von MAEROR TRI dar und zeigt das Trio auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Der im Grunde meditativ-hypnotische Sound pendelt dabei zwischen subtil einlullenden Loops und aufschreckenden Geräuschen (Feuerwerk), nimmt gefangen und lässt einen völlig abtauchen. Das neue Cover-Artwork von Salt illustriert das Ganze dann auch wesentlich besser als das Original und vielleicht solle man noch anmerken, dass das Album für dieses Nachauflage nicht neu gemastert oder verändert wurde. Für alle Jutebeutel-Träger mit dem Makel der späten Geburt ist dies jetzt die Gelegenheit, verpasstes nachzuholen und den Pionieren des Genres zu lauschen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls das Original von Staalplaat bei Ebay verkauft und die Neuauflage im Jewelcase ins Regal eingereiht. (Marco Fiebag)
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