Das Duo Antonios Stratis und Albert Klein alias STRATIS war zwischen Anfang bis Mitte der 80er Jahre in Deutschland aktiv und veröffentlichte insgesamt vier Kassetten, sowie einige Compilation-Beiträge bei Labels wie zum Beispiel Brain Total, ICR und Irre Tapes. Zum Kult wurden STRATIS aber erst durch den „Call Of The Banshees“-Sampler, auf dem 1994 der kurze wie aggressive Song „Herzlos“ vertreten war, welcher darauf hin zum Hit in der Minimal Electro-Szene avancierte. 2003 wurde der Track noch einmal via „New Deutsch“ bzw. DJ HELL populär gemacht und ein Jahr später wagten STRATIS sogar noch mal ein Comeback. Auf „Mokoyaro 1982 – 1985“ bzw. 5 LPs wird jetzt erstmals ein kompletter Überblick auf das Gesamtwerk von STRATIS gewährt, denn das Vinyl beherbergt das Material aller vier Tapes, die Compilation-Beiträge und Tracks, die sonst nur auf der „Herzlos“-CD-R aus dem Jahre 2004 zu finden waren. Ebenso hier vertreten das Material des Nebenprojektes 96 EYES von Albert Klein mit Phillip Tesch bzw. deren Tape „Raging Beauty“. Ungewöhnlich ist dabei die enorme Bandbreite der einzelnen Titel, die neben dem Minimal/Cold Wave auch noch die Genres NDW, Jazz, Funk, New Age und Ethno streifen. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem perlend-pulsierenden Synth-Sound im Stile der späteren TANGERINE DREAM, eines Jean Michel Jarre oder VANGELIS. Dies wird sicher so einige Hörer überraschen, ist doch der Name STRATIS für immer und ewig mit dem Song „Herzlos“ verbunden, was sich auch mit dieser hervorragend editierten und gepressten Box wahrscheinlich nicht ändern wird, aber eventuell auch könnte. Für Vinyl On Demand-Mitglieder liegt in der auf 500 Exemplare limitierten Box zusätzlich eine Single bei, die den Soundtrack zu dem Film „Das Titan Projekt“ von Dietmar Meinel und die etwas schnellere Original-Version von „Herzlos“ enthält. Abschließend ist festzustellen, das „Mokoyaro 1982 – 1985“ eine lohnende Werkschau für die Minimal-Freaks ist und einen Pflichtkauf darstellt.
(Marco Fiebag)
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