hyA manifest destiny to screw your brain? „Manifest“ ist das mittlerweile vierte Studioalbum von HYSTERESIS und das zweite bei Hands Productions. Mit der Beteiligung von Herman Klapholz (u.a. AH-CAMA SOTZ) beim Mastering besteht aber weiterhin eine Brücke zum Mutterlabel Spectre. Wo waren wir? Ach so, Hirnschrauben. „Manifest“ klingt wie ein wahnsinniger Mashup aus Downbeat-Rhythm´n Noise, Breakbeats, trashigen Soundscapes aus den Abgründen klassischer Pulp-Scifi-Streifen aus den 50ern, typischen Reggae-Grooves und alten Konsolen-Soundchips. Neue Arrangements brechen auf einmal in die Tracks ein, wirken mehr wie ein abrupter Songwechsel, nur um sich dann wieder in ein harmonisches Ganzes reinzuarbeiten. Die dabei für mich wohl beachtenswerteste Leistung von HYSTERESIS ist, dass sie nicht diese nervige Hektik wie manche Genre-Genossen verbreiten, denen die Rhythmen nicht schnell genug überschlagen können. Viel mehr hat das Duo auf „Manifest“ die gefährliche Gratwanderung zwischen enormer Soundvielfalt und arrangiertem Wahnsinn auf der einen, einer großen Klammer und Genießbarkeit ohne Ritalin-High auf der anderen Seite gemeistert. Die gebrochenen, frei um sich schlagenden Drumspuren kehren immer wieder auf eine feste Basis zurück. Zu sehr sollte man sich daran aber nicht gewöhnen, denn schwurbelnde Synthesizer, aus dem Nichts auftauchende Glocken oder eine Stippvisite der Mario-Brothers zerstören schnellstens sämtliche sicher gewähnten Erkenntnisse über den gerade laufenden Track. Ein herrliches Album. Mein persönlicher Anspiel-Tipp ist der Titeltrack „Manifest“. Der ist zwar verhältnismäßig unaufgeregt, aber ein unglaublich gemeiner Ohrwurm.
(APL)
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