BOSSE-DE-NAGE – dynamisch, wütend und erdrückend! Samstagmorgen, ein Päckchen, Kaffee und ich. Erwartungsvoll schmeißt man den Bandnamen in die Suchmaschine und es wird einem nichts ausgespuckt, außer Reviews und eine Bandseite, die sich nur auf Veröffentlichungen reduziert. Keine Vorgeschichte, dafür die Information, dass das Coverartwork sehr minimalistisch gehalten worden ist: eine schwarze CD, mit einem weißen Schriftzug. Man soll sich hier scheinbar auf das Wesentliche besinnen… Ausgepackt, eingeworfen und wer bei dieser Platte auf Harmonie und Melodien hofft, liegt falsch. Musikalisch erinnert hier nichts an Black Metal. In den letzten Jahren hat die Black Metal-Szene eine mächtige Entwicklung hingelegt und schweift immer mehr von dem typischen Klischee-Bild ab, so auch BOSSE-DE-NAGE. Während der Opener einschlägt, werden die nachfolgenden Stücke schon eher melodischer und driften sogar in post-rockige Pfade ab. Beim Hören wird einem das erdrückende Weltbild der Band bewusst. Jeder Track geht fließend ineinander über, was das Gesamtbild verfeinert. Auf dieser Platte werden Shoegaze, Post Rock, wenige Indie-Elemente bis hin zu ruhigen Passagen miteinander vereint und entstanden ist eine neue Form des Black Metals. Aufgenommen wurde das gute Stück “III“ im Jahr 2011 und erschienen ist das Ganze 2012 auf Profound Lore Records.
(Mona Christin Kesselheim)
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