Wieder einmal eine sehr gelungene Veröffentlichung des Labels In The Morningside Records. Allein schon der schön gestaltete und aufklappbare Pappschuber im Digipack mit CD und DVD, sowie einem aufwendig voluminösen Booklet und diversen Aufklebern kann begeistern. Zudem habe ich TROBAR DE MORTE beim schon fast legendären WGT-Konzert in Leipzig des Jahres 2005 im Schauspielhaus live gesehen und war schon damals, ob der musikalischen Intensität der Spanier sehr beeindruckt. TROBAR DE MORTE, die 1999 in Barcelona zunächst als Ein-Mann-Projekt von Lady Morte gegründet wurden, veröffentlichen mit dieser Aufnahme schon die fünfte Platte, dazu kommt noch eine EP, die im Jahr 2004 das Licht der Welt erblickte. Inzwischen ist die Band mit einer Besetzung von fünf Musikern unterwegs und den Sound der Gruppe würde ich als Medieval Pagan Folk mit mittelalterlichen Heavenly Voices-Klang beschreiben, auch Neoklassik scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen.
“The Silver Wheel“ – mit sagenhaften dreizehn Tracks – besticht wieder durch intensive, sphärische und eindringliche Klänge, hier wird „Celtic Music“ zelebriert, die in alten wie in neuen Sagen dieser Welt zuhause ist. Der Sound von TROBAR DE MORTE wird in wunderschön, orchestrale Melodien verpackt, auf darkwavig, schwebenden Klangteppichen gebettet und mit traumhaften Gesang teils sehr episch intoniert. Die Titel sind Programm, wie bei „The Mist Of Avalon“, „The Garden Of Serenity“ oder „The Anival Of The Darkness“ – einfach Songs, die mit Instrumenten wie Violine, Acoustic Guitars, Bouzouki, Glockenspiel, Tamburine u.a. unterstützt werden. Ein wenig negativ wäre nur anzumerken, dass spätestens nach dem achten Titel ein leichter Wiederholungseffekt eintritt, aber das ist nur mein subjektiver Eindruck.
Für alle Fans von STOA, THE MOON AND THE NIGHT SPIRIT, FAUN, DIE VERBANNTEN KINDER EVAS, NARSILION, GOTHICA, WELTENBRAND, DARK SANCTUARY oder ANCHORAGE ist diese Veröffentlichung schon jetzt mein absoluter Herbst-Tipp, mehr Romantik und Melancholie geht fast nicht mehr. Außerdem sollte man die Spanier (wie oben bereits) erwähnt, unbedingt einmal live erlebt haben. Ich denke auf irgendeinem der nächsten Mittelalter Festivals werden diese grandiosen Musiker sicherlich „auf der Bühne“ zu sehen sein.
(S.Ericksen)
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