Düstere Ambient-Veröffentlichungen zu besprechen, ist nicht immer leicht. Nehmen wir zum Beispiel das aktuelle Album von Amanda Vottas Solo-Projekt THE FLOATING WORLD. Die 44ste Veröffentlichung aus dem Hause Cyclic Law ist gleichzeitig ihr drittes Album und trägt den Namen „The Apparition“. Das Artwork des Digipacks ist schlicht, aber effektiv. Zu jedem der insgesamt sieben Tracks ist ein kurzer lyrischer Text aus der Feder von Nicole Votta beigefügt, Ausnahme bleibt „If Only the Moon“, das sich bei Oscar Wildes „Salomé“ bedient. Musikalisch ist „The Appartion“ nicht außergewöhnlich, zumindest für Genre-Freunde. An- und abschwellende Klangteppiche, in diesem Falle sehr an die Geräuschwelten der entfesselten Mutter Natur angelehnt, wabern aus den Lautsprechern. Die Geschwindigkeit bleibt jenseits des Messbaren. Hinzu treten bedachte Flöten-Arrangements, die „The Apparition“ eine mystische Note gibt und einen klanglichen Gegenpol bildet, der die zweite Hälfte des Albums dominiert. Das Bild funktioniert. Die in den Texten evozierte Schwere und Melancholie spiegelt sich in der Musik wider: „I remembered you / yesterday / but I could not remember / remembering you / so that too is gone“. Die Lyrik vervollständigt das sonst vor allem anfangs in den Genre-Konventionen verharrende Album und hebt es deshalb positiv heraus. Poesie statt metaphorische Selbstreferenz. Schön.
(AnP)
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