Das griechische Projekt hyDrone legt nach. Auf das 2011 erschienene Album „Confusion“ folgt nun eine nicht weiter betitelte EP. Verantwortlich zeichnet sich für die Veröffentlichung das Düsseldorfer Label Le Petit Machiniste, in dessen Katalog sich neben hyDrone illustre Bands wie 100Blumen, Fräulein Linientreu, Nin Kuji und einige andere tummeln. Die sechs Tracks sind reduzierte Analogmonster, die bisweilen an die elektronischen Facetten des Krautrock erinnern. Meist getragen von einem sequenzierten Synthesizer wabert, quietscht und bohren Sounds in den leeren Raum und begleiten die Sequenz bis an das Ende. Der Sound an der Schnittstelle zwischen Elektrizität und Digitalität. Unterkühltes technisches Eigenleben. Frickelmusik, die bei dem stark an Pan Sonic erinnernden Stück „empty“ an Eingängigkeit gewinnt und sehr nahe an die für die Skandinavier typischen trockenen Rhythmus-Strukturen herankommt. Die beiden letzten Stücke sind Remixe von Flint Glass und Philipp Münch. Glass verpasst „asynchronous interpretation“ einen Unterbau aus Beats und hebt den Spukfaktor der Vorlage weiter an, was zu einer ungewohnt urbanen Ritual-Atmosphäre führt. Münchs Interpretation von „empty“ fügt die für ihn typischen Electropop-Sounds wie man sie von The Rorschach Garden oder dem dreckigen Bruder Rasputeen kennt in das Klanggewebe ein, die mich spontan an Joghurts eigentümliche Helfeshelfer in Mel Brooks „Spaceballs“ denken lassen und sich immer weiter steigert. Weird und extrem unterhaltsam! Alles in allem eine abwechslungsreiche Mischung aus Knisterelectronica und Minimal Electro, der an die verspulteren Seiten von Bunker Records oder Invasion Planete denken lässt.
(AnP)
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