Die Norweger ALOG präsentieren ihr 5. Album „Unemployed“ erneut auf dem renommierten Rune Grammofon Label. Wer ALOG kennt, weiß, dass man bei dem Duo mit Sounds diverser Couleur rechnen muss. Für diese Aufnahmen taten sich die beiden Norweger Haugan und Eide an verschiedenen Orten zusammen, sei es als Straßenmusiker in San Francisco oder in der Bergbauerstadt Bjornevatn, im nordöstlichsten Teil Norwegens. Diverse Zusammentreffen mit anderen Musikern in den letzten 3 Jahren, wie z.B. Sigbjorn Apeland (Harmonium), die minimalistischen Geigenimprovisationen des SHERIFFS OF NOTHINGNESS (Ole Henrik Moe und Kari Ronnekleiv), oder auch die magischen Stimmen der Labelkollegin Jenny Hval und der Beitrag des legendären Holländers Jaap Blonkrez sorgen dafür, dass so etwas wie Monotonie und Langeweile nicht aufkommen kann. Im Gegenteil – sorgen all diese Puzzleteile doch dafür, dass ein bunter Reigen experimenteller Ideen zu einer Pracht an Sounds über eine Stunde lang zu faszinieren weiß. Man sampelt wieder wild wuchernd aus sämtlichen Soundarchiven, um die eigenen Stilistika zu erweitern und einen Wildwuchs an Ausdrucksmöglichkeiten zu zelebrieren. Das wird wiederum Freunde experimenteller Spielformen von Electronica, Ambient und Industrial ein wahres akustisches Hörvergnügen bescheren – ist hier kein Track wie der andere, wird doch von sehr atmosphärischer Electronica sprunghaft zu experimentellen Industrialsounds gewechselt, variiert mit Fieldrecordings allerlei Art. Absoluter Höhepunkt ist das 8minütige „Bomlo Brenn Om Natta“, bei dem ein sehr intensives rauschartiges Kopfkino erschaffen wird und im Vergleich zu einigen doch improvisierlastigen Songs fast so etwas wie Ohrwurmcharakter erzeugt wird. Weitere Highlights findet man im dronig, meditativen „Apeland“ oder dem 17minütigen „Last Day At The Assembly Line“, was mich an die großartigen Momente mancher MUSLIMGAUZE-Releases erinnert. Somit eine klare Empfehlung für aufgeschlossene Hörer.
(R.Bärs)
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