Wie so oft fällt es schwer, zu einer Veröffentlichung die passenden Worte zu finden, wenn die Qualität besonders ist. Und wenn es zudem eigentlich völlig klar ist, dass diese Musik viel besser für sich selbst sprechen könnte. Gemeint ist „Omens“, die neue MONARCH (jetzt auf CD, später im Jahr auch auf Vinyl); wieder mit dem typischen (wenn auch gestalterisch leicht erweiterten) Artwork und gewohnt okkulter Titelgebung, sozusagen wie die Fortsetzung einer guten Tradition. Was diese Platte aber aus den bisherigen Veröffentlichungen von MONARCH heraushebt, ist die hier gegebene Steigerung im Verlauf, mit „Blood Seeres“ als heavy aggressiven Starter; fast schon schnell (für MONARCH-Verhältnisse), mit Eurogirl in gewohnter Form, dank Schlagzeug Neuzugang Rob Shaffer mit neuem rhythmischen Halt und im Laufe des Stücks überraschen Soundscapes hinter den heavy Riffs, möglicherweise erzeugt durch Gast Eric Quach (THISQUIETARMY), möglicherweise aber zumindest zum Teil auch durch Eurogirls Stimme (und ihre live-Bearbeitung durch Effekte). Am Ende wie ein Choral hinter den Wänden, Gänge entfernt, unmerklich in die #2 übergehend, das wie ein Zwischenspiel kurze „Transylvanian Incantations“ – das auch musikalisch diese Rolle übernimmt; als evil Ambient mit sich gegeneinander verdrehenden und oszillierenden Schichten; die Heimat gequälter Seelen, ihre Schreie ausstoßend.
Und dann der absolute Höhepunkt, „Black Becomes The Sun“; wie ein Spiegel von „Blood Seeres“: heavy, dazu aber verführerisch tief melancholisch; schon bevor der Gesang hier die Krone aufsetzen kann, allein das, was Gitarre und Bass mit wenigen Tönen harmonisch erreichen, ist diese seltene Qualität einer Musik, die in einem Moment, mit einer Geste, alle(s) erreichen kann. Mit einem harmonischen Twist in der zweiten Hälfte, einem Wechsel der Attitüde. Und wieder sind es nur ein paar anders gesetzte Halbtöne, die ausreichen, die Stimmung von „Black Becomes The Sun“ zu verschieben: in Richtung aggressiver, angriffslustiger. Bis zum Ende mit dem überraschenden Erinnern an den Beginn.
„Omens“ ist MONARCH in Reinform und trotzdem und gleichzeitig (für mich) die beste MONARCH bislang: heavy + atmosphärisch, kompakt + abwechslungsreich und dabei wie aus einem Guss: MONARCH.
(N)
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