Als Erik Schrody alias EVERLAST nach dem Ende von HOUSE OF PAIN dank MTV im Jahre 1998 mit seinem Album „Whitey Ford Sings The Blues“ so richtig durchstartete, betitelte man dieses bis heute meist als sein Solo-Debüt (wie auch hier im Presseinfo zur aktuellen CD). Das ist aber nicht ganz richtig, denn schon 1990 erschien unter den Fittichen von ICE-T das Debüt „Forever Everlasting“, welches aber floppte. Danach gründete der irisch-stämmige Rapper zusammen mit Leor Dimant alias DJ LETHAL (später LIMP BIZKIT) und Daniel O’Conner die legendären „weiße“ Hip Hop-Band HOUSE OF PAIN, welche es mit dem Hit „Jump Around“ zu Weltruhm brachten. 1996 war dann Schluss mit den sogenannten „Fine Malt Lyrics“ und Erik Schrody konvertierte zum Islam bzw. kreuzte plötzlich erfolgreich unter dem Banner EVERLAST Singer/Songwriter-Blues mit dezenten Hip Hop-Beats. Drei weitere Alben folgten diesem Schema und mit „Songs Of The Ungrateful Living“ steht nun das 6. Solo-Werk von EVERLAST zur Debatte. Geändert hat sich jetzt am 1998 eingeschlagenen Konzept wenig bis gar nichts und so grummelt sich auch diesmal Erik Schrody mit seiner typisch rauen Stimme durch 15 neue Songs. Diese mögen auf den ersten Blick relativ unspektakulär erscheinen, aber mit der Zeit entwickeln sie sich zu richtigen Ohrwürmern. Besonders „Little Miss America“ sticht dabei etwas heraus und punktet neben der einprägsamen Hookline durch den aktuellen Text über die derzeitige Situation in Amerika. Zusätzlich mit drei Bonus-Tracks (u.a. eine Akustik-Live-Version von „Black Coffee“) kommt das Album auf eine runde Mix-Stunde aus Blues-, Folk- und Country-Elementen, die durch zum Teil relaxt groovenden Beats unterfüttert werden. Mit „Songs Of The Ungrateful Living“ legt EVERLAST ein weiteres Mal den Finger in die Wunde der amerikanischen Seele, verpackt das Ganze musikalisch in ein recht subtiles wie angenehmes Gewand, dem man bedenkenlos sein Ohr leihen kann. PS: Mit seinen ehemaligen HOUSE OF PAIN-Kollegen ist EVERLAST übrigens aktuell in Sachen Hardcore-Rap unter dem Banner LA COKA NOSTRA wieder unterwegs! (Marco Fiebag)
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