Nach dem fulminanten Debutalbum “La Mia Piccola Guerra” der Italiener, das einschlug wie eine Bombe, hat nun das Warten endlich ein Ende – denn da ist es, das zweite Album der Genuesen. Nachdem das Erstlingswerk durch eine großartige Mischung von schwungvoll-schmissigen, tanzbaren, heroisch-hymnischen Stücken und verträumten neofolkesken Balladen punktete, kommt “Derive” mit etwas weniger Kraft und mehr Intimität daher. Akkordeon und die energetische Stimme der Carloina Cecchinato dominieren nach wie vor, begleitet von Akustik-Gitarren, Percussions und nun auch einigen E-Gitarren-Versatzstücken. Ein bisschen weniger Walzer und Mitschunkel-Lieder, eine Prise mehr Rock, aber immer noch typisch dekadentes Genua. Hat man EGIDA AUREA noch nie gehört, wird man von diesem Album begeistert sein, aber kennt man den Vorgänger “La Mia..”, dann ist man etwas enttäuscht, denn “Derive” wirkt doch etwas beliebiger. Weniger Hitpotential, mehr Ausflüge in Richtung Rock – Schuster, bleib bei deinen Leisten! Überflüssige Solo-E-Gitarren-Parts und weniger Druck lassen doch schnell gelangweilt weghören. Fazit: Einige wenige Stücke schließen nahtlos an “La Mia…” an, doch einen Großteil kann man unter “gescheiterte Weiterentwicklung” verbuchen und besser unter den Teppich kehren.
(F. S.)
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