Irgendwie scheint sich Brigitte Handley mit ihren DARK SHADOWS um ein richtiges Debüt-Album drücken zu wollen, denn die bisherigen Veröffentlichungen des australischen Gothic-Psychobilly-Girl-Trios waren nur Singles und EPs. Auf der letzten EP-CD „Invisible“ wurde dann ja schon der Rockabilly-Einfluss auf THE DARK SHADOWS zu Gunsten von abgedunkelten Gitarrensounds abgeschwächt, um sich jetzt mit der aktuellen EP „11:11“ fast nur noch im Outfit der drei Ladys zu äußern. Ganze 5 neue Songs bietet das schmale Digifile von „11:11“, die mit einer stimmigen Mischung von fordernden Alarmsirenen-Gitarren, spukhaften Orgel-Klängen und unterschwelligen Mid-Tempo-Rhythmen verführen. Post Punk Noir Wave nennt das die Band selbst und ich denke mal, dass es das ganz gut trifft. Dass THE DARK SHADOWS auch ein Händchen für ungewöhnliche Coverversionen haben, wurde schon mit „Sour Times“ von PORTISHEAD auf ihrer Compilation-CD „Darkness Call“ bewiesen, und dass hier abschließende „Eisbär“ von GRAUZONE in einer englischen Version steht dem in nichts nach. Exklusiv für den europäischen Raum ist als Bonus zusätzlich noch eine in Deutsch gesungene Variante des NDW-Hits auf „11:11“ zu finden und ich muss gestehen, dass sich Brigitte Handley mit unserer angeblich so schweren Sprache hervorragend arrangiert bzw. mich das absolut überzeugende Ergebnis irgendwie an MALARIA! erinnert. Am Ende stehen knapp 30 Minuten neues Material von THE DARK SHADOWS zu Buche, wobei die EP auf 666 Exemplare limitiert ist und leider (noch) nicht auf Vinyl zu haben ist. Das sich das aber auch ganz schnell ändern kann, zeigt die bisherige Labelpolitik von Halb 7 Records und wenn ich den Hinweis auf dem Backcover der CD richtig deute, scheint sich inzwischen auch endlich mal ein richtiges Album von THE DARK SHADOWS anzukündigen. (Marco Fiebag)
Format: EPCD |
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