Northaunt aka Hærleif Langå gehört nicht zu denen, deren Output unübersehbare (und wenn auch nur auf dem ersten Blick) Dimensionen besitzt. In Bezug auf die Fertigstellung neuer Tracks scheint er eine ähnliche Ruhe zu besitzen wie die, die seinem „Northern Ambient“ zugrunde liegt. Wenn ein solcher Künstler dann ein neues Projekt anlegt, das (gefühlt) in ähnlichen Bahnen läuft, stellt sich schon die Frage: Wo sind die Abgrenzungen? Was ist hier anders?
Als Therradaemon, das schreibt Hærleif Langå auf seiner Website ganz offen, möchte er sich nun mit einem düstereren Soundsprektrum befassen als bei seinem Hauptprojekt (Und wie viele mögen schon Northaunt als sehr düster empfinden?). Projektname, CD-Titel und die Namen der vier thematisch eng verbundenen Tracks gehen da natürlich in eine explizite Richtung (der Titel der CD etwa scheint „des dunklen Mundes Sprache“ zu bedeuten, die Titel der Stücke, alle mit dem vorangestellten „Daemon“ gehen in eine ähnliche Richtung; einer heißt dann auch z.B., übersetzt, „lebendiges Schwarz“…) und auch das Hörbare gehorcht natürlich ganz ohrenscheinlich diesem Willen. Dass Therradaemon dabei trotz der Nutzung durchaus typischer Motive nicht in den Klischee-Abgrund fällt, ist vielleicht den Fähigkeiten geschuldet, die Hærleif Langå in Bezug auf Fokussierung und Reduktion mit seiner Arbeit als Northaunt erlangt hat. Heißt: Das hier ist ganz explizit “dark“, ergänzt durch einige windähnliche Klänge, aber es ist eine eher asketischere Dunkelheit, die jede Garnierung abgeworfen hat und sich im Laufe von „Den Mørke Munnens Språk“ sogar noch immer weiter in sich selbst zurückzuziehen vermag. Dennoch ein Album, das alles Licht vertreibt – bis auf das der einsamen Kerze (die du dich nicht traust, auch noch zu löschen). Aber: Das kann ja durchaus auch mal schön sein.
(N)
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